Männer – Menschen – Frauen

[TALK YOUR WALK]
[Frauen]
[Macht]
[Gender]
[Framing]
[Frauenvolksbegehren]

Mutterrolle, Kindererziehung, unbezahlte Arbeit, Pflegearbeit, Wahlfreiheit, sexualisierte Gewalt, Gleichbehandlung, Gläserne Decke, Gender Pay Gap, ,… – viele Aspekte des täglichen Lebens legen wir gewohnheitsmäßig unter „Frauenthemen“ ab.

Und dieser „Frauenbereich“ steht einem „Männerbereich“ gegenüber. In diesen Topf gehören Körperkraft, Autos, bessere Bezahlung, das Auswechseln von Glühbirnen, eine gewisse Unfähigkeit in Sachen Kommunikation und Beziehung, Sport und Fernsehen. Oder?

Ich stelle zwei Thesen auf, die Sie überraschen mögen:

Erste These: [Frauen] sind [Menschen].

Zweite These: Wenn wir [alle Menschen gut behandeln], fair bezahlen, ihre Fähigkeiten nutzen, ihnen Respekt entgegenbringen, dann [nutzt das allen Menschen]. Auch denen, die bereits jetzt in einer guten Position sind. Mehr Gleichheit macht Menschen glücklicher. Egal ob XX oder XY.

männer müssen_frauen gehörenUnsere üblichen [Framings] im Bereich der sogenannten [Frauenpolitik] nehmen die männliche und die weibliche Sphäre als getrennte und oft einander entgegenstehende Sphären an. Die dazugehörigen [Glaubenssätze]:

  • Männer können Frauen nicht verstehen.
  • Frauen wollen es gar nicht anders.
  • Frauen können nicht Auto fahren.
  • Frauen gehören in die Küche.
  • Männer müssen stinken, Frauen gehören geschlagen.
  • Frauen gehören in die Küche, Männer müssen stark sein

Frames. Glaubenssätze.

Rosa Elefant_klNutzlos über Fakten zu sprechen. Nutzlos zu widersprechen. Wer betont, dass Frauen ja gar nicht […] (bitte nach eigenen Vorlieben ausfüllen), füttert den rosa Elefanten.

Wir brauchen ein generelles Re-Framing, einen grundlegenden Sichtwechsel. Frauen sind…

  • handelnde Subjekte
  • in der Lage zu wählen und zu entscheiden
  • keine Opfer

Freilich, es gibt Situationen, in denen Frauen Opfer sind. Wenn ein Mensch vergewaltigt wird, gibt es einen (meist männlichen) Täter und ein (meist weibliches) Opfer. Gewalt gegen Frauen ist aber kein biologisches Thema, wie dass nur Frauen Kinder bekommen. Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches, ein soziales, ein politisches Thema. Die eigentlichen Themen sind Gewalt in der Gesellschaft und Sexualität als Machtfaktor. Da haben Frauen viel beizutragen, viel mitzureden. Männer auch. Frauen als starke, handelnde Persönlichkeiten. Nicht in einer Opferrolle.

Frauen als die besseren Männer?

Wenn Frauen so stark wären wie Männer…
Wenn Frauen auch zum Bundesheer müssen…
Wenn Frauen auch auf dem Bau arbeiten und bei der Müllabfuhr…
…dann, aber erst dann reden wir von echter Gleichbehandlung. Von diesen übertriebenen Kleinigkeiten wie gleicher Bezahlung.

Im Zuge des laufenden Frauenvolksbegehrens lese ich oft solche Phrasen in Online-Kommentaren. Diese Meinungen vertauschen [gleich] mit [gleichwertig], im Sinne von: Erst wenn Frauen exakt dasselbe tun wie Männer (unter der impliziten Annahme, dass es eindeutig definierbar ist, was Männer tun), erst dann reden wir über den Rest.

Was bringt es uns Frauen „männlicher“ zu machen?

Ja, es ist enorm wichtig, dass jede Frau jeden Beruf ergreifen kann, den sie möchte. Auch Automechanikerin. Dass sie genau das Leben führen kann, dass sie möchte. Ihre Sexualität so leben kann, wie sie das möchte. Dasselbe gilt für Männer. Also für Menschen.

Wird die Situation der meisten Frauen besser, wenn sie sich „männlicher“ machen?
Wenn nun mehr Frauen in sogenannte Männerbastionen vordringen?
Wenn nun mehr Männer in sogenannten traditionellen Frauenberufen arbeiten?
Wenn nun?

margaret-thatcherAntwort: Das Füllen von Stereotypen, die als männlich gelten, mit weiblichen Gesichtern bringt nur die halbe Miete. Frauen als die besseren Männer? Margaret Thatcher als Rolemodell?

Für meine Kinder wünsche ich mir etwas anderes. Darum will ich weitergehen.

Vorschläge für ein neues, positives Framing

  • [Frauen] sind [Menschen]
  • Alle [Menschen] sind gleich viel [wert].
  • [Frauen] sind gleich viel [wert] (wie Männer).
  • [Frauen] [verdienen] gleich viel Geld.
  • Episodische Frames: „Meine [Töchter] haben gestern miteinander [Fußball]
  • Meine [Frau] hat hier diese [Steckdose]

Denn wenn wir doch mehrheitlich der Meinung sind, dass Männer und Frauen gleich viel wert sind…

  • …dann bekommen Frauen gleich viel Geld wie Männer. Weil sie gleich viel verdienen.
  • …dann haben sie gleich viel Einfluss in der Gesellschaft. Wäre total unlogisch, wenn es anders wäre.
  • …dann sorgen wir gemeinsam als Gesellschaft für Schutz vor Armut und Gewalt. Und zwar für alle Menschen, für Männer und Frauen, für Mädchen und Buben.

Letzter Satz: Begegnen wir einander als Menschen. Nicht als TrägerInnen einer bestimmten Chromosomen-Kombination.

Zum Weiterlesen:

Es ist Zeit! – Website des Frauen*Volksbegehrens2.0

Frauen sind gleich viel wert.
Frauen verdienen gleich viel Geld.
Die Ziele des Frauen*Volksbegehrens nützen allen Menschen, Frauen und Männern, Mädchen und Buben.

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