Zur Konstruktion von “subjektiver Sicherheit”
2. Mai 2019, Ö1-Mittagsjournal.
Die ansich positive Geschichte: Weniger Strafanzeigen, jeder zweite Fall wird aufgeklärt in Österreich.
Spin: “Nicht alles ist allerdings so erfreulich, wie es auf den ersten Blick scheint.” (Zitat Moderation Andrea Maiwald)
Maiwald: Weniger Anzeigen, insgesamt weniger Gewaltverbrechen. Trotzdem haben manche das Gefühl, es wird gefährlicher, abends alleine auf die Straße zu gehen. Warum beruhigen diese Zahlen nicht?
Kriminalsoziologe Reinhard Kreissl erklärt: Kriminalität sinkt generell in Europa, die Zahlen gehen nach unten.
Das Sicherheitsgefühl ist aber schlecht, weil Sie als Normalbürgerin von jeder Vergewaltigung von Vorarlberg bis St. Pölten hören. “Das ist aber völlig überschätzt”. Die “private Statistik im Kopf” stimmt nicht.
Maiwald: Aber tatsächlich ist die Zahl der Vergewaltigungen gestiegen.
Kreissl: Nein, die Zahl der angezeigten Vergewaltigungen ist gestiegen. Hat ja eben der Beitrag auch gezeigt. Wenn das Vertrauen in die Polizei steigt, gehen die Anzeigen nach oben. Je mehr die Opfer bereit sind, so etwas der Polizei mitzuteilen, desto höher sind die Zahlen.
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